Der Kontakt sollte eher zufällig und spielerisch wirken. Bewährt hat sich, wenn die kleinen Patienten einfach zu einem Kontrolltermin eines Elternteils mitkommen. So kann das Kind uns kennen lernen und Vertrauen aufbauen. Bei zurückhaltenden Kindern können so – im Vorbeigehen – die Zähne inspiziert werden. Ist das erste Eis gebrochen, kann eine weitergehende Kontrolluntersuchung folgen. Ggf. notwendige weitere Behandlungen werden jetzt mit Ihnen besprochen. Oberstes Ziel ist immer, dass Ihr Kind ein positives Zahnarzterlebnis mit nach Hause nimmt.
Es ist falsch, Milchzähne zu vernachlässigen, da sie "sowieso rausgehen". Gesunde Milchzähne steuern das Kieferwachstum, indem sie als Platzhalter für die bleibenden Zähne dienen. Sie ermöglichen eine optimale Sprachentwicklung und sind bei ganzheitlicher Betrachtung für die gesunde körperliche und seelische Entwicklung Ihres Kindes wichtig. Defekte oder fehlende Milchzähne führen i.d.R zu kieferorthopädischen Problemen.
Wir entscheiden mit Ihnen individuell, welche weiteren Behandlungsmaßnahmen notwendig und sinnvoll sind, immer bedacht schmerzfrei, d.h. ggf. mit Betäubung zu arbeiten.
Fluoride können aufgenommen werden über das Trinkwasser, flouridiertes Speisesalz, Zahnpasta, Fluoridgelee, Fluoridtabletten, - lack oder Mundspüllösungen.
Während die DGZMK (deutsche Gesellschaft f. Zahn-Mund- und Kieferheilkunde) der Fluoridanwendung über Zahnpasta/Lacke/Gelee zgl. fluoridiertem Kochsalz den Vorzug gibt, spricht sich der Verband der Kinderärzte weiterhin für eine Fluoridgabe in Tablettenform aus. Alle Empfehlungen müssen abgeglichen werden mit den familiären Ernährungsgewohnheiten, der Mundhygiene und der Kariesneigung. Hier helfen wir und Kinderärzte gerne.
Die Verwendung fluoridhaltiger Zahnpasta ist eine wirksame kariespräventive Maßnahme, wobei der Schutzeffekt mit der Konzentration und der Häufigkeit der Anwendung steigt. Die DGZMK empfiehlt eine Kinderzahnpasta mit einem Flouridanteil bis zu 500 ppm. Weil Kleinkinder noch einen Großteil der Zahnpasta verschlucken, sollte die Menge höchstens erbsgroß sein. Ab dem zweiten Lebensjahr sollten die Milchzähne durch die Eltern mit einer speziellen Kinderzahnpasta (s.o.) morgens und abends geputzt werden. Mit dem Durchbruch der bleibenden Zähne ab dem 6. Lebensjahr wird die Verwendung einer Zahnpasta mit höherem Flouridanteil bis um 1400 ppm empfohlen. („Juniorzahnpasta“).
Erwachsene und Kinder können den Schmelz der bleibenden Zähne durch wöchentliche Verwendung eines Fluoridgelees stärken. Das Gel enthält eine höhere Fluoridkonzentration als Zahnpasten und soll nach dem Zähneputzen lediglich ausgespuckt werden - nicht ausgespült. So bleiben die Flouride am Zahn haften und können vom Zahnschmelz zur Remineralisation aufgenommen werden.
Kommt in Form der Individualprophylaxe bei Kindern und Jugendlichen in der Zahnartzpraxis zur Anwendung. Insbesondere bei Kindern mit erhörter Kariesaktivität sollte mindestens zweimal jährlich Fluoridlack auf den Kariesprädilektionstellen appliziert werden. Bei Erwachsenen finden Fluoridlacke Anwendung bei der Behandlung überempfindlicher Zahnhälse durch den Zahnarzt.
Sind bei niedriger Kariesaktivität und regelmäßiger Mundhygiene mit fluoridhaltiger Zahnpasta nicht empfohlen.
Bei Verwendung von Fluoridtabletten für Kinder unter 6 Jahren muss eine Fluoridanamnese erhoben werden, um eine erhöhte Fluoridaufnahme durch andere Quellen zu vermeiden. Bei Kindern unter 6 Jahren sollte eine tägliche Fluorid-Gesamtaufnahme von 0,05 - 0,07 mg F/kg Körpergewicht nicht überschritten werden.
Stellt eine wirksame kariespräventive Maßnahme dar. Weitere Fluorquellen sind fluoridhaltiges Mineralwasser, grünes Gemüse, Seefisch und Tee.
Dentalfluorose kann entstehen wenn über einen längeren Zeitraum zuviel Fluor unkontrolliert aufgenommen wird, - besonders bei Kindern unter 6 Jahren. Sichtbar wird dies bei bleibenden Zähnen durch weißliche Flecken im Zahnschmelz.
Die Fluoridapplikationen ist nur ein Teilaspekt der gesamten Kariesprophylaxe. Karies ist nämlich eine multifaktoriell bedingte Erkrankung d.h. Karies ist nicht nur eine Fluoridmangelerscheinung.
Weiterführende Links
www.dgzmk.de/patienten/patienteninformation/fluoridierung-zur-kariespraevention.html
Versiegelung
Die Kauflächen einzelner bleibender Zähne sind oftmals stark zerklüftet und speziell für Kinder schwer zu reinigen. So besteht die Gefahr, dass bleibende Zähne schon in jungen Jahren zerstört werden. Nach Beurteilung des individuellen Risikos können diese tiefen Rillen und Grübchen mit einem dünnflüssigen Kunststoff geschlossen d.h. versiegelt werden. Routinemäßig schließt sich eine Fluoridierung an.
Füllungen
Es können verschiedene Füllungsmaterialien Anwendung finden, wobei wir beim Kind auch zwischen Milch- und bleibendem Zahn unterscheiden. Für Milchzähne kommen Glasionomerzemente, Compomere, dem Kunststoff ähnlich, oder auch Kunststoffe in Betracht. Mehrschichtig gelegte zahnfarbene Kunststofffüllungen sind die aufwändigste Variante. Die Kosten für diese Kunststofffüllungen werden von den Krankenkassen teilweise übernommen.
Milchzahnendodontie
Ist die Karies, das „Loch“, schon so groß, dass es sich bis zum Zahnnerv ausdehnt, muss dieser behandelt werden, da es sonst zu großen Schmerzen kommen kann. Die Ausdehnung des Defekts erkennt man auf einem Röntgenbild, das in unserer Praxis zur Strahlenreduktion digital erstellt wird. Bei einer beherrschbaren Entzündung, kann der Nerv teilweise belassen werden. Wie immer dient alles dem Ziel, den Milchzahn als Platzhalter zu erhalten, um Folgeschäden zu vermeiden.
Milchzahnkronen
Zähne mit großen Löchern oder nach einer Wurzelbehandlung sind stark bruchgefährdet. Dann kann es nötig sein, den Zahn mit einer Milchzahnkrone zu versorgen. Kinderkronen sind aus Stahl, ggf. mit weißem Kunststoff überzogen und werden mit Zement befestigt.
Lokalanästhesie
Die Behandlung soll schmerzfrei sein. Deshalb wird der Zahn ggf. "eingeschläfert". Schon nach ganz kurzer Zeit wirkt unser "Schlafwasser" und ein Taubheitsgefühl stellt sich ein. Da dieses Gefühl ungewohnt ist, und die Betäubung mind. 2 Std anhält, beißen sich die Kinder gern in die Lippe. Die daraus resultierenden Wunden können erheblich sein. Bitte achten Sie deshalb darauf, dass Ihr Kind sich nicht auf Zunge, Wange oder Lippe beißt.
Digitales Röntgen
Zur genauen Kariesdiagnostik, aber auch bei kieferorthopädischen Fragestellungen im Rahmen des Zahnwechsels ist oftmals die Anfertigung eines Röntgenbildes nötig. Gerade bei Kindern sollte die dabei anfallende Strahlenbelastung so gering wie möglich gehalten werden. Deshalb arbeiten wir in unserer Praxis in allen Aufnahmebereichen mit digitalen Röntgengeräten.